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Neben dir sein (Kap. 18)
Der Kuss hält mich natürlich die ganze Nacht wach, wie so typisch für Teenagerfilme und -bücher. Ich wälze mich in meinem Bett wie eine Protagonistin dieser beiden Genres und weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Vermutlich reagiere ich auch einfach nur über, immerhin werden weltweit täglich irgendwelche Menschen geküsst und niemand stört sich daran, aber dennoch ist dieses Gefühl etwas Neues und somit auch etwas Aufregendes für mich. Ich kann mich nicht daran erinnern, mich je so mit Nick gefühlt zu haben. Unser erster Kuss war eine Art Experiment, eine Art Test. Es sollte dazu dienen, uns beiden…
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Neben dir sein (Kap. 17)
Nach dem Film schlägt Marco vor, noch eine Runde um den Block spazieren zu gehen, was ich lächelnd bejahe. Der Abend macht mir soweit ziemlichen Spaß und ich bin ehrlich gesagt doch froh, dass ich meine Unsicherheiten überwunden und ihm geschrieben habe. Obwohl ich immer noch nicht weiß, wie wir zueinander stehen und was er zu diesem Thema beizutragen hat, kann ich mich glücklich schätzen wenigstens einen neuen Freund gefunden zu haben, bei dem ich abschalten kann. Beim Hinausgehen öffnet Marco mir galant die Tür und schenkt mir eines seiner unwiderstehlichen Lächeln, nachdem ich mich bedankt habe. Draußen ist es…
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Neben dir sein (Kap. 16)
Bevor ich losgehe, um mich zu Marco und dem Film begebe, möchte meine Mutter noch, dass ich einen Happen esse, damit sie sich keine Sorgen um meine Ernährung machen muss. Natürlich kriege ich nicht viel runter, weil ich in Gedanken schon mögliche Gesprächsthemen durchgehe und immer mal wieder mein Outfit checke. Fehlt nur noch, dass ich mit öligen Flecken von den Bratkartoffeln bei ihm aufkreuze. Nach ein paar halbherzigen Versuchen, etwas zu essen, bedanke ich mich bei Mama, schiebe den halbleeren Teller von mir und laufe in den Flur, um mich anzuziehen. „Wo gehst du denn jetzt eigentlich hin?“, möchte…
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Neben dir sein (Kap. 15)
Marco meldet sich nicht nach unserem Treffen, in der Schule sehe ich ihn aber auch nicht und weiß nicht wirklich, wie ich das Kribbeln im Bauch zuordnen soll. Nach zwei Wochen halte ich es nicht mehr aus, nicht zu wissen, was dieses Treffen zu bedeuten hat, also schicke ich ihm eine Nachricht, um zu fragen, wie es ihm geht. Danach kann ich natürlich nicht stillsitzen und verfluche mich insgeheim dafür, ihm geschrieben zu haben. Nervös tigere ich in meinem Zimmer auf und ab und werfe immer mal wieder einen Blick auf das Handy, welches mit schwarzem Bildschirm auf meinem Bett…
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Neben dir sein (Kap. 14)
Die darauffolgenden Schultage nach dem Treffen mit Marco verlaufen ziemlich unspektakulär. Ich widme mich voll und ganz den Schulaufgaben, versuche, das aufzuarbeiten, was ich in den letzten Monaten verpasst habe und mache gewissenhaft meine Hausaufgaben. Am Ende der Woche zahlt sich meine harte Arbeit aus, denn ich werde von meiner Deutschlehrerin für meine mündliche Mitarbeit gelobt. Zwar habe ich mich nur einmal gemeldet, was sie aber im Vergleich zu meiner abwesenden Beteiligung in der letzten Zeit sichtlich erfreut hat. Nach der Schule mache ich mich auf zu Marcus, der mich wie jeden Freitag erwartet. Auf dem Couchtisch stehen wie gewohnt…
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Neben dir sein (Kap. 13)
Wir sitzen nach einem kurzen Fußmarsch in einem Cafe in der Nähe der Schule und schweigen uns mehr oder weniger an. Meine Mutter hat ziemlich glücklich reagiert, als ich sie auf dem Weg angerufen habe, um ihr von meinem Vorhaben zu erzählen. Nachdem wir bestellt haben, schaut Marco mich an und beginnt zu lächeln. „Was ist denn?“, frage ich und bin auf einmal schrecklich verlegen. Sein Blick ist zugleich intensiv und unglaublich sanft. „Ich mag es, dich anzuschauen“, antwortet er und die Grübchen kommen zum Vorschein, als er noch breiter zu lächeln anfängt. Ich spüre sofort, wie meine Wangen sich…
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Neben dir sein (Kap. 12)
Ich weiß nicht mehr wirklich, wie ich in den Schlaf gefunden habe, weiß aber, als ich aufwache, dass ich keinesfalls länger in diesem Haus schmollen werde. Also packe ich kurzerhand meine Schulsachen, springe unter die Dusche und wasche all die Tränen und Gedanken vom vergangenen Abend von meiner Haut. Vor dem Kleiderschrank stehend, entscheide ich mich für eine dunkelblaue Skinny Jeans und ein dunkelgrünes Rollkragenshirt. Unten schnappe ich mir einen Müsliriegel und schlüpfe in meinen Mantel und die schwarzen Bikerboots. Nick hatte sie nie gemocht, hat gesagt, dass sie nicht zu mir und meinem Charakter passen. Aber jetzt fühle ich…
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Neben dir sein (Kap. 11)
Nachdem ich Mama begrüßt habe, gehe ich zurück in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich brauche Zeit und Ruhe zum Nachdenken. Wer hat diese Fotos gemacht? Hatten wir einen Stalker? Habe ich einen Stalker? Ist er vielleicht immer noch hinter mir her? Fragen über Fragen stürmen auf mich zu, wie eine Lawine, die mich davon reißen möchte. Ich setze mich auf mein Bett und starre meine Fotowand an. Eines der Bilder zeigt mich und Nick auf besagter Schaukel, die in letztem Jahr abgerissen worden ist. Auf dem Bild sind wir vielleicht dreizehn oder vierzehn und grinsen in…
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Neben dir sein (Kap. 10)
Den nächsten Tag lässt meine Mutter mich zu Hause verbringen, entschuldigt sich aber zehntausend Mal bei mir, dass sie leider nicht bei mir bleiben kann wegen eines überaus wichtigen Termins. Ich zucke bloß mit den Schultern und lasse sie ohne große Widerworte das Haus verlassen. Mich noch mehr betüdeln lassen von ihr, will ich nicht, das gestern Abend ist genug gewesen. Ich bleibe in meinem Bett liegen und greife nach meinem Handy. Keine neue Nachricht. Mein Magen zieht sich etwas zusammen. Was habe ich denn erwartet? Dass Marco mir noch schreibt, nachdem ich ihm klar zu verstehen gegeben habe, dass…
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Neben dir sein (Kap.9)
Mein Vater ist nach Hause gekommen und hat gehört, dass Mama und ich in der Küche Tee trinken. Er hat nicht einmal den Anstand gehabt, mir Hallo zu sagen, sondern hat mir nur kurz zugenickt und ist dann mit Mama in seinem Arbeitszimmer verschwunden. Schon wieder stehen mir Tränen in den Augen und mein Bauch tut weh. Dieser Umgang tut weh. Ich habe wissen wollen, warum mein Vater mit Mama weggegangen ist und daraus so ein großes Geheimnis gemacht hat. Also bin ich den beiden hinterher gegangen, habe mich vor die verschlossene Tür platziert und angefangen dem Gespräch zu lauschen,…