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#twofaced (Kap. 20)
Marcel und Milena sind nun schon seit einem halben Jahr ein Paar und doch hat sich die sonst so selbstbewusste Brünette nicht dazu durchringen können, mit ihrem attraktiven und mehr als einfühlsamen Freund zu schlafen. Nach zahlreichen Gesprächen mit ihrer besten Freundin Stella konnte diese ihr versichern, dass daran nicht Verwerfliches dran ist und sie sich so viel Zeit nehmen soll, wie sie braucht. Dabei ist es nicht so, als wäre Milena noch Jungfrau – ihr erstes Mal hatte sie mit einem Kumpel ihres Bruders, der auf einer Party in ihrer Wohnung ziemlich charmant gewirkt und ihr einen Drink nach…
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#twofaced (Kap. 19)
Ein seliges Lächeln bedeckt meine Lippen, während ich in Leos Armen liege und kleine Kreise auf seine gebräunten und recht muskulösen Arme zeichne. Wir gucken Netflix zusammen, eine neue Serie, die irgendeinen übernatürlichen Quatsch thematisiert, wovon ich ehrlich gesagt null verstehe. Aber Leo hat sich schon die ganze letzte Woche darauf gefreut, sie mit mir gemeinsam zu gucken, weshalb ich nun hier liege und so tue, als würde mich der Inhalt wahnsinnig begeistern. Meine Gedanken schweifen jedoch immer wieder ab, denn am morgigen Tag steht das gefürchtete Kennenlernen von Leo und meinen Eltern statt, nachdem ich mich endlich zusammengerissen habe…
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#twofaced (Kap. 18)
Milena bedenkt ihre neue beste Freundin, denn tatsächlich ist Stella das mittlerweile, nach zwei Monaten inniger Gespräche und gemeinsamen Chill-Nachmittagen, mit einem nachdenklichen Blick, während ebendiese damit beschäftigt ist, sich die Fußnägel in einem leuchtenden Rot zu lackieren. Die beiden gammeln auf dem bequemen Kingsize-Bett der Blondine, zwischen ihnen ein großer Teller mit diversen Snacks, welches vom Gesunden ins Ungesunde weichen. Es gibt Käse-Weintrauben-Sticks, Mozzarella-Kugeln, Chips, Salzstangen und zahlreiche Schokoriegel, alles liebevoll zusammengestellt von der äußerst freundlichen Haushälterin Ludovica. „Sag mal, wie läuft es eigentlich bei dir und Marcel?“, erkundigt sich Stella und schaut Milena aus großen, neugierigen Augen an.…
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#twofaced (Kap. 17)
Seit der unfassbar peinlichen Szene, die Jonas in der Schulcafeteria veranstaltet hat, sind zwei Wochen vergangen. In diesen zwei Wochen, hat er jede Gelegenheit genutzt, um vor allen Augen zu demonstrieren, dass er mich bereits abgeschrieben und sich sogar schon die nächste Willige gekrallt hat. Sein neuestes Opfer ist Charlene Bomber, eine dünne Brünette, über die er, als er noch mit mir zusammen gewesen ist, ständig gelästert und sich über sie lustig gemacht hat. Mich hat das Ganze eher kalt gelassen, aber jetzt denkt er sich anscheinend, ich würde dadurch eifersüchtig werden und mich sofort in seine Arme schmeißen. Haha,…
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#twofaced (Kap. 16)
Milena stützt nachdenklich ihren Kopf in die rechte Hand, während sie die vor ihr ablaufende Szene mit zusammengekniffenen Augen beobachtet. Vor ihr, beziehungsweise vor den Augen der gesamten Schülerschaft stehen Stella und Jonas, das Traumpaar der Schule, im Flure der Cafeteria und schreien sich an. Genauer gesagt schreit Jonas, während Stelle eher passiv und gelangweilt vor ihm steht und in Richtung des Tisches von Milena und Co. schaut. Leo sitzt rücklings auf seinem Stuhl neben dem dunkelhaarigen Mädchen. Nachdem sie sich am vorigen Abend ausgesprochen und ihre Differenzen beseitigt hatten, sitzen sie nun wieder gemeinsam an einem Tisch und reden…
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#twofaced (Kap. 15)
Ich verstaue gerade das fette Mathebuch, welches ich soeben aus dem Spind geholt habe, in meiner geräumigen Louis-Vuitton Handtasche, die meine Mutter mir vor einigen Wochen aus einem zweitägigen Shoppingtrip mit ihrer besten Freundin Anette Wiesentauer mitgebracht hat. In dem Moment, legt sich eine Hand um meine Taille und ich zucke erschrocken zusammen. „Ich bins nur, Baby“, meint Jonas lachend und drückt mir einen feuchten Kuss auf die Wange. Innerlich schüttele ich mich und denke an meinen gemeinsamen Abend mit Leo bei der Party zurück, unser schönes Gespräch, bei dem ich mich um Längen wohler gefühlt habe, als in diesem…
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#twofaced (Kap. 14)
Milena knetet nervös ihre Hände, während sie aus dem Fenster des kleinen Cafés im Stadtzentrum sitzt. Vor ihr steht ein dampfender Cappucino, daneben liegt auf einem blauen Keramikteller ein großes Stück Schokobrownie. Vor ihr sitzt Marcel, der junge Mann, den sie vor gut zwei Wochen angerufen hat auf die Empfehlung von Stella. Seitdem haben sie täglich miteinander kommuniziert, sei es über Textnachrichten oder auch nächtliche Telefonate am Wochenende. Doch erst jetzt haben sie sich persönlich getroffen, mal von dem Inzident in der Bar abgesehen, wo er ihr überhaupt seine Handynummer in die Hand gedrückt hat. „Erzähl mir von deinem Schultag“,…
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#twofaced (Kap. 13)
Leo bedenkt mich mit einem strahlenden Lächeln, dann wandert sein nun eher besorgter Blick zu seiner besten Freundin Milena. Die kommt aus dem Staunen anscheinend gar nicht mehr heraus, denn ihre Augen sind riesig wie Teller und starren auf Leos T-Shirt, in das ich gekleidet bin. Dabei kann ich ihr versichern, dass gestern Nacht nichts zwischen uns gelaufen ist. Wir haben bis zum Ende der Party einfach nur geredet, während wir in Decken eingekuschelt auf seiner Terrasse gesessen und uns die Sterne angeschaut haben. Ich habe erfahren, dass er am liebsten seine Freizeit mit Gitarre spielen zubringt, Sommer seine Lieblingsjahreszeit…
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#twofaced (Kap. 12)
Milena reibt sich verschlafen die vom Schlaf ganz verklebten Augen. Sie ist davon aufgewacht, dass die zarten Sonnenstrahlen sich durch die zugezogenen Vorhänge hindurchgedrängt und ihr Gesicht gewärmt hatten. Mit einem Lächeln auf den Lippen schaut sie sich nun in Leos Zimmer um. Ihre gestrigen Klamotten liegen fein säuberliche gestapelt auf seinem Schreibtischstuhl, darunter hat er ihre Doc Martens platziert. Von Leo selbst ist jedoch nichts zu sehen, es ist aber offensichtlich, dass er nicht hier in diesem Zimmer geschlafen hat. Obwohl Milena und Leo sich schon so lange kennen, würden die beiden niemals in ein und demselben Bett einschlafen.…
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#twofaced (Kap. 11)
In der Gesellschaft von Milena und ihrem besten Freund Leo fühle ich mich überraschenderweise recht wohl. Die beiden benehmen sich aber auch nicht so, als wäre ich eine Außenseiterin oder ein Eindringling, der sich in ihrem vertrauten Kreis, bestehend aus zwei Leuten, breitmacht. „Möchtest du noch etwas trinken?“, erkundigt sich Leo, als er sich von der Couch erhebt, auf der wir bis jetzt zu dritt gesessen haben. Milena räkelt sich träge, ihre Augen fallen bereits beinahe zu. „Ist alles in Ordnung?“, möchte ich wissen, lege meine Hand behutsam auf ihre schmale Schulter. Milena nickt, aber diese Geste wird durch ein…