• Fortlaufende Geschichten

    Neben dir sein (Kap. 15)

    Marco meldet sich nicht nach unserem Treffen, in der Schule sehe ich ihn aber auch nicht und weiß nicht wirklich, wie ich das Kribbeln im Bauch zuordnen soll. Nach zwei Wochen halte ich es nicht mehr aus, nicht zu wissen, was dieses Treffen zu bedeuten hat, also schicke ich ihm eine Nachricht, um zu fragen, wie es ihm geht. Danach kann ich natürlich nicht stillsitzen und verfluche mich insgeheim dafür, ihm geschrieben zu haben. Nervös tigere ich in meinem Zimmer auf und ab und werfe immer mal wieder einen Blick auf das Handy, welches mit schwarzem Bildschirm auf meinem Bett…

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    Neben dir sein (Kap. 14)

    Die darauffolgenden Schultage nach dem Treffen mit Marco verlaufen ziemlich unspektakulär. Ich widme mich voll und ganz den Schulaufgaben, versuche, das aufzuarbeiten, was ich in den letzten Monaten verpasst habe und mache gewissenhaft meine Hausaufgaben. Am Ende der Woche zahlt sich meine harte Arbeit aus, denn ich werde von meiner Deutschlehrerin für meine mündliche Mitarbeit gelobt. Zwar habe ich mich nur einmal gemeldet, was sie aber im Vergleich zu meiner abwesenden Beteiligung in der letzten Zeit sichtlich erfreut hat. Nach der Schule mache ich mich auf zu Marcus, der mich wie jeden Freitag erwartet. Auf dem Couchtisch stehen wie gewohnt…

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    Neben dir sein (Kap. 13)

    Wir sitzen nach einem kurzen Fußmarsch in einem Cafe in der Nähe der Schule und schweigen uns mehr oder weniger an. Meine Mutter hat ziemlich glücklich reagiert, als ich sie auf dem Weg angerufen habe, um ihr von meinem Vorhaben zu erzählen. Nachdem wir bestellt haben, schaut Marco mich an und beginnt zu lächeln. „Was ist denn?“, frage ich und bin auf einmal schrecklich verlegen. Sein Blick ist zugleich intensiv und unglaublich sanft. „Ich mag es, dich anzuschauen“, antwortet er und die Grübchen kommen zum Vorschein, als er noch breiter zu lächeln anfängt. Ich spüre sofort, wie meine Wangen sich…

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    Neben dir sein (Kap. 12)

    Ich weiß nicht mehr wirklich, wie ich in den Schlaf gefunden habe, weiß aber, als ich aufwache, dass ich keinesfalls länger in diesem Haus schmollen werde. Also packe ich kurzerhand meine Schulsachen, springe unter die Dusche und wasche all die Tränen und Gedanken vom vergangenen Abend von meiner Haut. Vor dem Kleiderschrank stehend, entscheide ich mich für eine dunkelblaue Skinny Jeans und ein dunkelgrünes Rollkragenshirt. Unten schnappe ich mir einen Müsliriegel und schlüpfe in meinen Mantel und die schwarzen Bikerboots. Nick hatte sie nie gemocht, hat gesagt, dass sie nicht zu mir und meinem Charakter passen. Aber jetzt fühle ich…

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    Neben dir sein (Kap. 11)

    Nachdem ich Mama begrüßt habe, gehe ich zurück in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Ich brauche Zeit und Ruhe zum Nachdenken. Wer hat diese Fotos gemacht? Hatten wir einen Stalker? Habe ich einen Stalker? Ist er vielleicht immer noch hinter mir her? Fragen über Fragen stürmen auf mich zu, wie eine Lawine, die mich davon reißen möchte. Ich setze mich auf mein Bett und starre meine Fotowand an. Eines der Bilder zeigt mich und Nick auf besagter Schaukel, die in letztem Jahr abgerissen worden ist. Auf dem Bild sind wir vielleicht dreizehn oder vierzehn und grinsen in…

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    Neben dir sein (Kap. 10)

    Den nächsten Tag lässt meine Mutter mich zu Hause verbringen, entschuldigt sich aber zehntausend Mal bei mir, dass sie leider nicht bei mir bleiben kann wegen eines überaus wichtigen Termins. Ich zucke bloß mit den Schultern und lasse sie ohne große Widerworte das Haus verlassen. Mich noch mehr betüdeln lassen von ihr, will ich nicht, das gestern Abend ist genug gewesen. Ich bleibe in meinem Bett liegen und greife nach meinem Handy. Keine neue Nachricht. Mein Magen zieht sich etwas zusammen. Was habe ich denn erwartet? Dass Marco mir noch schreibt, nachdem ich ihm klar zu verstehen gegeben habe, dass…

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    Neben dir sein (Kap.9)

    Mein Vater ist nach Hause gekommen und hat gehört, dass Mama und ich in der Küche Tee trinken. Er hat nicht einmal den Anstand gehabt, mir Hallo zu sagen, sondern hat mir nur kurz zugenickt und ist dann mit Mama in seinem Arbeitszimmer verschwunden. Schon wieder stehen mir Tränen in den Augen und mein Bauch tut weh. Dieser Umgang tut weh. Ich habe wissen wollen, warum mein Vater mit Mama weggegangen ist und daraus so ein großes Geheimnis gemacht hat. Also bin ich den beiden hinterher gegangen, habe mich vor die verschlossene Tür platziert und angefangen dem Gespräch zu lauschen,…

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    Neben dir sein (Kap.8)

    Die Worte meiner Lehrerin haben mich in einen Trancezustand versetzt. Ich schlurfe durch die Schulflure wie ein Zombie und kriege kaum etwas von den Menschen um mich herum mit. Bis ich gegen etwas oder bei genauerem Betrachten, gegen jemanden laufe. Marco. Bitte nicht schon wieder, denke ich mir insgeheim und hoffe, dass er mich einfach weitergehen lässt. Aber so einfach funktioniert dieses ganze Chaos natürlich nicht. „Hey, Kleine. Warum so stürmisch heute?“ Sein Gesicht ist ein einziges Strahlen, trotz des leicht besorgten Untertons seiner Stimme. „Bin gestresst“, murmele ich und starte den Versuch, mich an ihm vorbeizudrängen. Marco hält mich…

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    Neben dir sein (Kap. 7)

    Vor dem nächsten Schultag fürchte ich mich schon den ganzen Sonntag, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass Marco mit mir reden möchte über meinen mehr als peinlichen Auftritt bei seiner Party. Allein schon seine ganzen Nachrichten, die mein Handy durchgehend summen lassen, bestätigen meine Befürchtungen. Auch meine Versuche, ihn dadurch abzuschrecken, dass ich ihm nicht antwortete, bewirken genau das Gegenteil. Er versucht nur hartnäckiger mich zum Reden, beziehungsweise zum Schreiben, zu bewegen. Als ich am darauf folgenden Montag meine Augen öffne, bin ich total müde, weil mein Gehirn es für angebracht gehalten hat, mich die ganze Nacht wach zu…

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    Neben dir sein (Kap. 6)

    Der nächste Morgen bringt mir pochende Kopfschmerzen und einen kratzigen Hals. Langsam setze ich mich im Bett auf und versuche, mich an die Ereignisse des letzten Abends zu erinnern. Mein Kopf meldet sich augenblicklich mit einem nervigen Stechen und ich verfluche mich selbst für meine grenzenlose Dummheit gestern Abend. Warum nur habe ich so viel getrunken? Das ist natürlich eine rhetorische Frage, auf die ich die Antwort weiß und auch gestern Abend schon im Kopf hatte. Ich wollte die endlosen Gedanken und die vielen Schuldgefühle abstellen. Einfach alles um mich herum vergessen. Das hat ja super geklappt. Vielleicht wäre ich…