Ein letztes Mal nach Schottland: „Dunbridge Academy – Anytime“ von Sarah Sprinz
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Ein wenig traurig bin ich schon, dass mit „Anytime“ die Zeit am schottischen Internat „Dunbridge Academy“ vorbei ist. Sarah Sprinz hat eine Welt erschaffen, in der man sich direkt zuhause fühlt und immer wieder dorthin zurückkommen möchte. Ich hatte großen Spaß daran, die drei Bücher der Reihe zu lesen und freue mich schon sehr auf weitere Werke der Autorin.
Zum Inhalt
Der Klappentext: Eine einzige Nacht genügt, und Olive Hendersons Leben liegt in Scherben. Nach einem verheerenden Brand im Internat zwingen ihre schweren Verletzungen sie, das Schuljahr zu wiederholen – ganz ohne ihre Freund:innen, die gemeinsam in die Abschlussklasse starten. Ebenfalls neu in ihrer Stufe und fest entschlossen, alles an der Dunbridge Academy zu hassen: Colin Fantino. Der New Yorker wäre überall lieber als in seinem schottischen Exil. Doch Olive blickt hinter seine Fassade und fühlt sich mit jedem Riss in Colins harter Schale mehr zu ihm hingezogen. Bis sie den wahren Grund für seinen Schulwechsel erfährt…
Meine Bewertung
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Olive sowohl in Band 1 als auch in Band 2 überhaupt nicht mochte. Ihr Charakter war mir augenblicklich unsympathisch: Sie erschien mir von der ersten Seite an als kalt, schnippisch und absolut in sich verschlossen. Ich finde es schön, dass sie in dem dritten Teil ihre eigene Geschichte erzählen darf und so der Leserschaft ihr komplexes Inneres offenbaren kann.
Olive ist nach dem Feuer am Internat völlig aufgewühlt und weiß nicht, wo sie sich zugehörig fühlen kann. In der elften Klasse fühlt sie sich fehl am Platz, sie möchte weiterhin bei ihrem Freundeskreis bleiben, der sich nun in der Abschlussklasse befindet. Dazu kommt noch, dass sie aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr schwimmen darf – wo doch das Schwimmen ihr einziger Anker im Alltag gewesen ist.
Erst beim Lesen des dritten Bandes habe ich Olive als Menschen wahrnehmen und nachvollziehen können, was in ihrem Inneren eigentlich vorgeht. Ich hatte nach und nach großes Verständnis für ihr Verhalten in den ersten beiden Teilen. Sie so verletzlich zu erleben war ein schöner Abschluss für die Trilogie, weil man so das Leben am Internat aus vielen verschiedenen Perspektiven wahrnehmen konnte.
Colin ist ebenfalls unfassbar verletzlich und versteckt sich hinter einer sarkastischen, provokativen Fassade. Er wirkt zunächst wie der unsägliche Bad Boy, doch je mehr man über ihn in Erfahrung bringt, desto verletzlicher zeigt er sich und desto sympathischer erscheint er.
Der Schreibstil war, wie auch bereits in den beiden Vorgänger-Bänden, eine angenehme Mischung aus Humor und Emotionaler Tiefe. Dadurch entsteht kein belastendes Gefühl der Schwere, die emotionalen Päckchen der beiden Protagonisten, sind relativ gut zu verdauen.
Finales Fazit
Insgesamt habe ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewertet. Die „Dunbridge Academy“-Reihe ist für mich eine totale Wohlfühl-Trilogie, weil das Internatsleben und das Setting in Schottland ein Gefühl von Zuhause vermitteln.