Fantasyautorin widmet sich New-Adult: Gemischte Gefühle
„Golden Dynasty“ von Jennifer L. Armentrout
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Jennifer L. Armentrout gehört zu meinen liebsten Autorinnen und repräsentiert für mich immer das von mir eigentlich eher gemiedene Genre Fantasy. Ich meide dieses Genre normalerweise, weil ich eher realistisch veranlagt bin und es für mich während des Lesens eines solchen Buches meist unmöglich ist, mich in die beschriebene Welt hineinzuversetzen. Die Bücher von Armentrout liebe ich jedoch, besonders die „Lux“-Reihe ist eine der besten Fantasy-Kreationen, die ich kenne.
Da mein liebstes Genre jedoch New-Adult ist, war ich umso erfreuter, als ich während des Stöberns nach neuen Büchern auf Amazon zufällig die New-Adult-Reihe von Jennifer entdeckt habe. Unter dem Titel „Golden Dynasty“ beschreibt die Trilogie das Leben der drei de Vincent Brüder, die zu der mächtigsten Familie in Amerika gehören und denen die Welt buchstäblich zu Füßen liegt.
Ich war direkt begeistert, denn mein Herz für Bad Boys in Liebesromanen schlägt immer ein wenig schneller, weshalb ich direkt auf den Bestellbutton geklickt und die Bücher bestellt habe. Doch leider muss ich sagen, dass ich zutiefst enttäuscht war und meine leider viel zu hohen Erwartungen an diese wundervolle Autorin nicht mal ansatzweise erfüllt worden sind.
Der erste Band „Golden Dynasty – Größer als Verlangen“ erzählt die Geschichte des jüngsten Bruders Lucian de Vincent und seiner Zwillingsschwester, die seit mehreren Jahren verschwunden war und nun im Koma liegt. Trotz der Vorbehalte seiner älteren Brüder heuert er die Krankenpflegerin Julia an, damit sie sich um seine als hoffnungslosen Fall eingestufte Schwester. Zwischen den beiden entwickelt sich nach einiger Zeit eine gewisse Chemie, sodass die beiden ein Paar werden. Doch die verwobene Geschichte um seine Schwester Madeline, lässt Lucian immer wieder zögern…
Dieser Teil hat von mir 4 von 5 Sternen bekommen. Ich fand die Storyline an sich interessant, vor allem aufgrund des Plottwists, der dem Leser relativ zum Ende hin präsentiert wird. Bis dahin war es einfach nur ein Kuddelmuddel aus Leidenschaft und Lust, die die ganze Zeit über zwischen Lucian und Julia präsent war. Ich fand die beiden sympathisch, aber nicht wirklich tiefgründig dargestellt, was mir vor allem bei Protagonisten dieses Genres besonders wichtig ist.
Teil zwei setzt sich mit dem mittleren Bruder Gabriel de Vincent auseinander, dessen Leidenschaft das Schnitzen und Arbeiten mit Holz ist. Er hat eine eigene Werkstatt, in der er elegante und filigrane Holzstücke anfertigt und diese dann an angesehene Kunden verkauft. Die junge Nikki Besson, die die Tochter der beiden Hausangestellten der de Vincents ist, ist schon seit Kindestagen in den deutlich älteren Gabriel verliebt. Die Liebe scheint unerwidert, denn Gabe hat seit Zeiten des Colleges eine On-Off-Beziehung mit Emma, und damit verbunden ein großes Geheimnis, von dem niemand wissen darf…
Dieser Band war mein liebster von allen drei, weil die Charaktere wenigstens einen gewissen Grad an Tiefgründigkeit verliehen bekommen haben. Nikki war schlagfertig und charmant, Gabe ein wenig düster und doch zutiefst emotional, wenn er denn mal diese Seite von sich offenbarte. Auch hier war die Leidenschaft äußerst präsent, an einigen Stellen sogar im Überfluss, für meinen Geschmack. Doch die Geschichte der beiden konnte mich von allen dreien einfach am meisten überzeugen.
Der dritte Band dreht sich rund um den ältesten de Vincent: Devlin. Er ist der CEO des gigantischen Familienunternehmens, welches er nach dem erst kürzlich geschehenen Selbstmords seines Vaters Lawrence übernommen hat. Er ist der düsterste und unnahbarste der drei Brüder und hat am meisten versteckte Geheimnisse. Er wirkt total unsympathisch und selbst als er während der Geschichte auftaut, ist er immer noch gemein und kratzbürstig. Rosie Herpin ist eine quirlige Kreolin, die die Mystik und alles Übernatürliche liebt, drei Collegeabschlüsse hat und doch nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll.
In diesem Buch finden alle Geheimnisse und verworrenen Ereignis endlich ein Ende und es gibt im Finale die große Enthüllung. So mancher Plottwist war für meinen Geschmack zu viel, weshalb ich zum Ende hin einfach nur wollte, dass das Buch zuende ist. Vor allem von diesem Band war ich wirklich enttäuscht, doch die beiden anderen Brüder konnten es noch irgendwie retten, weshalb es 3 von 5 Sternen bekommen hat.
Insgesamt kann ich sagen, dass man deutlich merkt, dass diese Reihe eine etwas ältere aus dem Armentrout Repertoire ist. Vielleicht hat es mir deshalb auch nicht so gefallen, weil der Schreibstil wirklich zutiefst langweilig war und mich nicht in seinen Bann gezogen hat. Das Grundgerüst für eine wirklich spannende Geschichte war gelegt, doch an der Umsetzung hat es im Endeffekt gehapert, weshalb ich leider enttäuscht zurückgeblieben bin. Meine Empfehlung gibt an dieser Stelle für diese Reihe nicht, obwohl ich die Fantasy-Bücher dieser Autorin wirklich jedem ans Herz legen kann.