Wenn nichts mehr so ist, wie es scheint…
„Fancy Red“ von Caterina Bonvicini
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Filippo ist Gemmologe – seine Leidenschaft sind Edelsteine und alles, was mit ihnen zu tun hat. Dabei reicht seine Liebe zu dem Schmuck gerade noch so für seine Ehefrau Ludo. Die ist ein wahrer Freigeist und gemeinsam bereisen sie die Welt – auf der Suche nach neuen Abenteuern. Bis Filippo eines Morgens aufwacht und seine Frau tot ist, seine Erinnerungen wie ausgelöscht und er sich selbst nicht mehr wirklich trauen kann. Und dazu kommt noch, dass wertvolle Diamant seiner Frau – ein Fancy Red – verschwunden ist…
Dieses Buch ruft ambivalente Gefühle in mir hervor. Einerseits fand ich es total spannend, über die Wissenschaft der Gemmologie zu lesen und wie man richtig mit wertvollen Edelsteinen arbeiten und umgehen muss. Der Ich-Erzähler Filippo arbeitet als Gemmologe und gewährt dem Leser einen Einblick in die Welt der Edelsteine.
Doch leider wird die Geschichte sehr sachlich und recht nüchtern von Filippo erzählt, weshalb das Buch einen ziemlich oberflächlichen Eindruck erweckt und gleichzeitig vom Schreibstil sehr an ein Sachbuch erinnert. Es wird ein großer Fokus auf die Geschichte von unterschiedlichen Edelsteinen gelegt, was das Buch meiner Meinung nach unnötig in die Länge gestreckt hat, weil ich oftmals nicht verstanden habe, inwiefern diese geschichtlichen Rückblicke zu der Handlung beigetragen haben.
Das Cover hat mir wirklich gut gefallen, denn es gibt dem Leser eine Vorschau auf den Diamanten „Fancy Red“, der in der Geschichte rund um Filippo und seine Ehefrau Ludo eine wichtige Rolle spielt. Somit hat man als Leser eine grobe Vorstellung davon, wie dieser Diamant aussieht, was die Geschichte beim Lesen ein wenig lebendiger macht.
Filippo ist ein ziemlich unsympathischer Protagonist, vor allem durch die Tatsache gestärkt, dass er eben das ganze Geschehen recht oberflächlich betrachtet und damit eher als unbeteiligter Dritter rüberkommt, als jemand, der gerade seine geliebte Ehefrau verloren hat. Zudem wirkt die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau recht toxisch, was die Protagonisten umso unsympathischer gemacht hat.
Zusammengefasst lässt sich das Buch auf drei von fünf Sternen bewerten. Es ist ein netter Thriller für zwischendurch, der jedoch nicht herausragend spannend ist und einem nicht den Atem beim Lesen raubt. Für meinen Geschmack war es ein wenig zu sachlich, doch das ist natürlich Geschmackssache.
Vielen Dank an das Blogger Portal Randomhouse und den btb Verlag für das Rezensionsexemplar!