Über starke Frauen, Gewalt und Gangrivalitäten
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Lola – ein Thriller von Melissa Scrivner Love
Ich durfte wieder ein Rezensionsexemplar aus dem Suhrkamp Verlag beenden und bedanke mich bei dem Verlag für die Kooperation! Meine Meinung ist nicht gesponsert, sondern zu hundert Prozent von mir eigenständig konzipiert und formuliert.
Fangen wir mit dem Inhalt an: Lola Vasquez ist 26 Jahre alt und lebt in South Central, L.A. Sie ist klein, zierlich und unscheinbar, gilt als eine von vielen Frauen in der Gang „Crenshaw Six“ Doch was ihre Feinde – und Freunde nicht wissen, ist, dass Lola in Wahrheit der Boss der Latino-Gang ist und ihnen als Geheimwaffe dient. Doch als die Gang in einen Krieg zwischen zwei rivalisierenden Drogenkartellen gerät, muss Lola allein auf ihre Fähigkeiten vertrauen und setzen, um lebend zu entkommen…
Ich lese gerne mal einen guten, spannenden Thriller zwischendurch, obwohl es eigentlich nicht mein liebstes Genre ist. Dieses Buch war aber so ganz anders, als ich es mir erhofft hatte. Es war zäh geschrieben, ich konnte keinen wirklichen Spannungsbogen erkennen während des Lesens. Auch dadurch, dass es so viele Akteure gab in der „Kriegssituation“, hat mich beim Lesen mehr als einmal verwirrt, da die Verteilung der Rollen nicht wirklich klar strukturiert worden ist.
Positiv anmerken kann ich jedoch, das Frauenbild von Lola. Lola wird zwar als klein und unscheinbar von außen beschrieben, aber innen brennt in ihr ein leidenschaftliches Feuer, mit dem sie für ihr Ziel brennt und für das sie alles hergeben würde. Lola ist eigenständig und ist auf niemandes Hilfe angewiesen, was sie nicht nur einmal im Laufe der Geschichte deutlich macht. Sie weiß, wie man jemanden einschüchtert und wie man es schafft, als Frau respektiert und akzeptiert zu werden. Diesen Charakterzug habe ich im Laufe der Geschichte wirklich bewundern können, da es leider zu selten vorkommt, dass eine Frau in Büchern oder Filmen als so stark und selbstständig porträtiert wird. Zudem mochte ich das Cover des Buches sehr gerne, da es die Geschichte gut widerspiegelt.
Das Buch bekommt zusammenfassend drei von fünf Sternen von mir, da ich die Geschichte selbst nicht mochte und es auch nicht dem Genre des Thrillers zuordnen konnte. Mir hat die Spannung und der Nervenkitzel gefehlt, aber solche Aspekte sind wirklich Meinungssache und müssen nicht bei jedem zutreffen. Demnach kann man nicht pauschal sagen, dass es ein schlechtes Buch ist, denn das ist es auf keinen Fall. Dieser Roman hat durchaus seine guten und schlechten Seiten und für mich überwiegen hier einfach leider die schlechten Seiten.