Hohe Erwartungen leider enttäuscht – „Das Lied der Kämpferin“ von Lidia Yuknavitch
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Wie stellt man sich heutzutage die Zukunft vor? Noch vor gut zwanzig Jahren dachte man, in den 2020ern würde es fliegende Autos und sprechende Robotermenschen geben, die unser gleichen auf der Erde ersetzen werden. Doch mit den immer gravierender werdenden Folgen des anthropogen beeinflussten Klimawandels wandelt sich die Vorstellung unserer Zukunft in eine erschreckende Dystopie, die einem das Ende der Welt nahelegt. Eine zerstörte Mutter Natur, die den Menschen und all das Leben auf dem einst so blühenden Planeten in den Schlund der Zerstörung zieht…
Dieses Szenario ist die Grundlage für den dystopischen Roman „Das Lied der Kriegerin“ von der Autorin Lidia Yuknavitch. Die Erde ist durch die Auswirkungen des Klimawandels vollständig zerstört und für jegliches Leben unbewohnbar geworden. Die verbliebene Menschheit verweilt auf der Raumstation CIEL, die sich im All befindet und von dem diktatorischen Herrscher Jean de Men geleitet wird. Eine Gruppe von Rebellen hat sich zusammengeschlossen, um die Erde zu retten, angeleitet durch die Kriegerin Joan, doch alles läuft anders als zunächst geplant…
Beim Lesen des Klappentextes war ich direkt intrigiert und wollte diesen Roman unbedingt lesen. Ich habe das Buch auf dem Bloggerportal Randomhouse angefragt und mich zunächst auch gefreut, dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Jedoch wurde meine Freude schnell getrübt, als ich begonnen habe, dieses Buch zu lesen. Positiv kann ich das Cover anmerken, da mir die Musterung sehr gut gefällt und einen interessanten Eindruck auf das Buch vermittelt. Leider hat es nur wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun und auch die dargestellte Frau ähnelt in keinster Weise der Kämpferin Joan.
Auch inhaltlich muss ich sagen, dass der Klappentext nur entfernt in dem Inhalt des Buches aufgegriffen wird. Während des Lesens habe ich überwiegend nicht verstanden, worum es gerade ging und wer welche Rolle in der Geschichte einnimmt. Die Perspektiven wechseln sprunghaft zwischen Joan und Christine, einer Frau, die auf CIEL lebt, jedoch wird nicht gekennzeichnet wann es zu einem solchen Wechsel kommt, was das Lesen umso verwirrender macht. Was die Charaktere angeht konnte ich mich während des Lesens kaum mit ihnen identifizieren und war teilweise auch verstört über die Ausdrucksweise, die vor allem Christine verwendet hat.
Zum Schreibstil kann ich daher auch sagen, dass dieser mich kaum überzeugen konnte, sondern eher abgeschreckt hat. Es wurden wirklich vulgäre Ausdrücke in Bezug auf den Genitalbereich verwendet, die ich persönlich in einem Roman als fehl am Platz empfinde. Diese Tatsache hat das Leseerlebnis wirklich alles andere als spaßig gemacht und meine Lust aufs Lesen gedämpft.
Zusammenfassend kann ich daher sagen, dass ich das Buch persönlich nicht weiterempfehlen würde, es sich hierbei aber nur um meine persönliche Meinung handelt. Vielleicht gibt es da draußen ja den ein oder anderen, der diese Art des literarischen Genres als komfortabel empfindet, was meinem Geschmack jedoch nicht entspricht.