„Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ von Hisashi Kashiwai
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„Das Restaurant der verlorenen Rezepte“ von Hisashi Kashiwai ist ein Roman, der die Leser*innen auf eine kulinarische Reise durch die Straßen von Kyoto mitnimmt. Es ist ein Buch, das die Leidenschaft für Essen, Erinnerungen und zwischenmenschliche Beziehungen miteinander verwebt. Ich durfte dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen und möchte mich daher herzlich bei dem vorablesen-Team und dem List Verlag bedanken.
Zum Inhalt
Nagare und seine zwanzigjährige Tochter Koishi betreiben ein kleines Restaurant in Kyoto, das Kamogawa-Café. Kaum jemand kennt das Lokal, doch wer es dringend braucht, der findet es. Neben den traditionellen Köstlichkeiten der japanischen Küche bieten Nagare und Koishi ihren Gästen nämlich einen besonderen Service an: Sie kochen Gerichte nach, die man irgendwann einmal gegessen hat und deren Rezept man nicht kennt. Mit detektivischem Spürsinn finden sie heraus, wie die verstorbene Ehefrau ihre Udon-Nudelsuppe kochte, beschwören die verschüttete Erinnerung an eine große Liebe herauf oder schenken mit dem Geschmack eines Kindheitsessens Trost.
Meine Bewertung
Die Stärken des Romans liegen zweifellos in den detaillierten Beschreibungen der Gerichte und deren Zubereitung. Kashiwai vermittelt die Leidenschaft der Charaktere für das Essen auf beeindruckende Weise und lässt den/die Leser*in den Geschmack und die Aromen förmlich spüren. Die Verbindung zwischen Essen und Erinnerungen wird gut dargestellt und erzeugt eine emotionale Tiefe, die mich beim Lesen teilweise wirklich berührt hat.
Die Beschreibung der Stadt Kyoto und ihrer Atmosphäre ist ebenfalls gelungen. Kashiwai malt ein lebendiges Bild von den Straßen, Gassen und traditionellen Orten, die der Handlung Leben einhauchen. Die Mischung aus Tradition und Moderne, die in Kyoto vorherrscht, wird gut eingefangen und bietet eine interessante Kulisse für die Geschichte. Da ich selbst noch nie in Japan war, fand ich die Darstellung des Orts sehr schön und konnte mich richtig in die Szenerie mitnehmen lassen.
Allerdings hat das Buch einige Schwächen, die meine Gesamtbewertung beeinflusst haben. Obwohl die Beschreibungen der Gerichte und der Kulinarik fesselnd sind, lässt die Handlung an manchen Stellen etwas zu wünschen übrig. Die Geschichte entwickelt sich oft langsam und es fehlt an einem klaren Spannungsbogen, der den Leser wirklich mitreißt. Dies hat das Buch leider langatmig werden lassen.
Finales Fazit
Obwohl das Buch interessante Elemente und eine faszinierende Atmosphäre bietet, konnte es mich nicht komplett überzeugen und erhält daher von mir eine Gesamtbewertung von 3/5 Sternen.