#twofaced (Kap. 20)
Marcel und Milena sind nun schon seit einem halben Jahr ein Paar und doch hat sich die sonst so selbstbewusste Brünette nicht dazu durchringen können, mit ihrem attraktiven und mehr als einfühlsamen Freund zu schlafen. Nach zahlreichen Gesprächen mit ihrer besten Freundin Stella konnte diese ihr versichern, dass daran nicht Verwerfliches dran ist und sie sich so viel Zeit nehmen soll, wie sie braucht. Dabei ist es nicht so, als wäre Milena noch Jungfrau – ihr erstes Mal hatte sie mit einem Kumpel ihres Bruders, der auf einer Party in ihrer Wohnung ziemlich charmant gewirkt und ihr einen Drink nach dem anderen spendiert hatte. Damals war sie noch in ihrer draufgängerischen Phase gewesen, wollte allen beweisen, dass sie alleine zurecht kam.
Aber mit Marcel war es nun etwas anderes. Auch wenn sie in den letzten sechs Monaten unfassbar viel Zeit verbracht hatten und sich näher gekommen waren, weiß Milena bis heute nicht, ob sie ihm so vertrauen kann, dass sie diesen nächsten Schritt mit ihm wagen möchte. Er ist lieb, behandelt sie wie eine Prinzessin und gibt ihr das Gefühl, besonders für ihn und wunderschön zu sein, aber sie weiß immer noch nicht alles über ihn und merkt oftmals, wie er bei tiefgründigen und ernsten Gesprächen versucht, mit Witzen und charmantem Lächeln vom Thema abzulenken. Das gefällt der hübschen Brünette nicht, aber sie will ihn nicht unter Druck setzen, weshalb sie es sein lässt und im Moment lebt.